Seit fast zwölf Jahren spielt Faaris Yusufu bereits für den FC Schalke 04. Der gebürtige Bochumer mit ghanaischem und deutschem Pass hat seitdem alle Jugendteams der Knappenschmiede durchlaufen. Am Ende dieser Saison könnten sich die Wege trennen.
Beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln absolvierte der 20-Jährige sein erstes Saisonspiel für die U23 des FC Schalke 04. In der Hinrunde wechselte sich Julius Paris mit Luca Podlech ab. In der Rückrunde setzt Schalke ganz klar auf Podlech, der bei den Königsblauen einen Profivertrag besitzt.
Weil Podlech aber wegen einer Kopfverletzung sportmedizinisch noch nicht freigegeben war, durfte Yusufu endlich ran. Und bestätigte den positiven Gesamteindruck, den er in all seinen Jahren beim S04 hinterlassen hat. "Faaris war hinten ein sicherer Rückhalt. Er spielt ja nie und kommt dann in so ein Spiel rein und hat eine super Ausstrahlung. Da muss man wirklich sagen: Topleistung von ihm", schwärmte sein Trainer Jakob Fimpel. "Die zwei, drei Bälle, die er halten muss, hat er gehalten."
Für Yusufu ist die Gesamtsituation alles andere als einfach. Bereits in der U17 und in der U19 war er immer eine Nuance hinter Podlech. U19-Trainer Norbert Elgert hat deshalb zugesehen, dass beide auf ihre Spielzeiten kamen. Das ist nun nicht mehr so. "Das war mein erstes Spiel in dieser Saison, da war ich schon ein bisschen aufgeregt. Die Spannung war hoch. Danke an das Team, dass sie mir geholfen haben, sie haben mich sofort mit reingenommen. Ich habe von der ersten Minuten an gespürt, dass das Team voll hinter mir steht", bedankte sich Yusufu nach dem Spiel für das Vertrauen.
Das hat er voll zurückgezahlt, das monatelange Warten hat sich gelohnt: "Du weißt, worauf du in jedem Training hinarbeitest. Du weißt, was dein Ziel ist und musst dafür jeden Tag alles geben. Weil: Die Chance kommt irgendwann. Bei mir hat es ein bisschen gedauert, aber jetzt ist sie gekommen. Ich bin einfach froh, dass ich sie nutzen konnte", freute sich Yusufu.
Aber wie kann es für ihn weitergehen? Er könnte, sofern der Verein das auch will, noch ein Jahr Ausbildung bei der U23 dranhängen. Aber für seinen Profi-Wunsch müsste er deutlich öfter spielen. Deswegen stehen die Zeichen eher auf Abschied. "Ich bin gerade für alles offen. Ich mache mir darüber momentan keine Gedanken. Ich versuche bis zum Saisonende mein Bestes zu geben. Und wenn was kommt, dann kommt etwas", versucht Yusufu auch hier ruhig zu bleiben. Keine schlechte Eigenschaft für einen Torwart.